Tag 31 Trächtigkeit

Nach unserem Ausflug nach Frankreich waren wir gestern noch mal beim Ultraschall, die kleine Vorschau letzte Woche war ja eigentlich viel zu früh. Zum einen kann sich an Tag 24 noch einiges verändern – nicht jede Fruchtkammer bleibt auch – zum anderen konnte man ja nicht so viel erkennen.
Gestern, an Tag 31 der Trächtigkeit haben wir also noch mal nachgeschaut. Diesmal konnten wir definitiv 5 Welpen mit gesundem Herzschlag erkennen. Möglicherweise noch ein sechster, der sich hinter dem Dickdarm versteckt hielt und nicht gut zu erkennen war.
Man muss dazu sagen, dass dies immer nur eine Annäherung ist – die kleinen Welpen flutschen munter hin und her und es ist nicht immer zu erkennen ob diese nicht übereinander liegen oder man einen doppelt zählt. Letztendlich ist der Ultraschall nur ein zweidimensionales Bild, und man irrt mehr oder weniger planlos durch den Uterus, bemüht sich an der Blase oder großen Blutgefässen zu orientieren.
Wenn man die genaue Anzahl der Welpen wissen möchte, muss man zur Röntgendiagnostik greifen. Das macht aber erst nach dem 53. Tag Sinn, wenn man auf Nummer sicher gehen will. Ich finde das aber eine zu große (Strahlen-) Belastung für Welpen und Mama und mache das in der Regel nicht. An der Anzahl der Welpen ändert sich dadurch auch nichts – und etwa 10 Tage später kommen sie sowieso raus. Wenn es nötig ist und ich mir unsicher bin ob nach der Geburt alles raus ist, lasse ich lieber hinterher röntgen.
Jedenfalls haben wir hier mit Haley eine normale Schwangerschaft, alles scheint OK und wir können uns weiter auf Anfang April freuen. Hätte ich nicht letzte Woche schon geguckt, ich hätte diese Woche auch keinen Ultraschall mehr gebraucht, um einen Schwangerschaft zu bestimmen. Haley hat an Umfang bereits deutlich zugelegt, obwohl ich nicht anders füttere als sonst auch. Sie saugt jedes Futtermolekül auf und hat sich sogar wegen eines albernen Stücks Trockenfutter mit Chef Benni angelegt – das würde ihr sonst im Traum nicht einfallen! Außerdem wird sie vorsichtiger, sie möchte keinen Kontakt zu ihr unbekannten Hunden mehr und meckert die dann auch lautstark an. Das ist sonst gar nicht ihre Art – fremde Hunde sind potenzielle Freunde, da muss man eigentlich hin gehen und die freundlich begrüßen. Darüber hinaus schläft sie mehr als sonst.
Ansonsten ist sie wie immer, Nase immer vorne weg, möchte überall dabei sein und freut sich besonders über jede Trainingseinheit. ich nehme sie allerdings jetzt nicht mehr mit in die Stunden in der Hundeschule, da hilft mir jetzt Maggie aus. Ich will sie einfach nicht in die Situation bringen, von übermütigen Junghunden blöd angefratzt zu werden. Da leistet sie lieber Benni zu Hause Gesellschaft. Dafür machen wir lange Spaziergänge an der frischen Luft und üben ein wenig Obedience und Rally – das macht Spaß, ist gesund und es besteht kein Unfallrisiko.
 
 

Wochenende in Zahlen

Für alle Freunde von harten Fakten und Zahlen, hier noch mal die Ergebnisse vom Wochenende:
Dandelion Hill’s Made For Loving You DNA-VP „Mika“
Conformation:
3. Platz Rüden 9-12 Monate 26.02.
3. Platz Rüden 9-12 Monate 27.02. (Handling Cassandra Craig)
3. Platz Rüden 9-12 Monate 28.02.
 
Dandelion Hill’s First Time First Love DNA-VP „Minou“
Conformation:
4. Platz Hündinnen 9-12 Monate 26.02. (Handling Lea Binzen)
4. Platz Hündinnen 9-12 Monate 28.02. (Handling Luca Binzen)
 
Magic Star’s Silver Moon DNA-VP BN RA „Maggie“
Conformation
4. Platz Hündinnen Novice 26.02.
2. Platz Hündinnen Open Blue Merle 27.02.
2. Platz Hündinnen Open Blue Merle 28.02.
Rally Obedience:
1. Platz und 2. X-Qualifier mit 200 Punkten Novice C 27.02. erster Lauf
1. Platz und 3. X-Qualifier mit 196 Punkten Novice C 27.02. zweiter Lauf
Damit hat sie dann den RNX-Titel
Obedience:
2. Platz und 2. Qualifier für den CD Titel mit 171,5 Punkten 28.02.
 
Burning Star’s Angels Arise DNA-VP BN RN „Haley“
Conformation:
1. Platz Hündinnen Open Red Merle 26.02.
1. Platz Hündinnen Open Red Merle 27.02. (OK, der war geschenkt)
1. Platz Hündinnen Open Red Merle 28.02. (Na gut, der auch)
Rally Obedience:
2. Platz und 3. Qualifier mit 186 Punkten Advance A 27.02. erster Lauf
Damit hat sie ihren RA -Titel
1. Platz mit 179 Punkten Advance C 27.02. zweiter Lauf
Das nenne ich doch mal einen guten Saisonstart. Und weil ja heute die Nacht der (Oscar) Dankesreden ist: *mit Tränen in den Augen auf die Bühne stolper*
„Ich danke Lea und Luca für das Handling von Minou an allen drei Tagen, Cassandra für Mikas Handling am Samstag, Ilona für die Vorbereitungen hinter den Kulissen inklusive der Versorgung der Händler, Alex für die Rettung meiner Autobatterie und das Bespaßen der Hunde während Warte- und Parcoursbegehungszeiten, Ellen für den lebensrettenden Heizofen, die 5-Sterne Nudeln und den erfrischenden Adrenalinschock am Morgen, Carola und Desy, dass ihr mir diese arbeitswütigen Wundertüten anvertraut habt, meinem Tupfenkind dafür, dass er in den Pausen meine Laune hebt, dafür sorgt das ich was esse und mich von innen wärmt, Kim und Mirco für die 1a Haus-, Hof- und Hundebetreuung (Benni hat 5 Sterne vergeben), Ute fürs Schnippeln an den Hunden, an die sie ran durfte, und … Mutter… *schluchzend von Bühne geschleift werde*
Ne, ernsthaft, danke, ohne euch würde das gar keinen Spaß machen 😜
 
ASCF 2016
 

Frankreich – Tag 3

Erste Ermüdungserscheinungen machen sich breit. Trotz gut durchgeschlafener Nacht und nettem Morgenspaziergang am See  haben wir Schwierigkeiten in die Gänge zu kommen.
Mitstreiterin Ellen schafft dann aber Abhilfe: ich stehe gerade in der 10 km weit entfernten Bäckerei, da ereilt mich die Nachricht „nur drei Starter vor uns!“. Bei der leicht hektischen Ankunft – Rekordzeit- setzt sie dann noch einen drauf: „Du hat’s ja noch Zeit, du bist ja nicht in meiner Gruppe.“ Sollte vermutlich zu meiner Beruhigung beitragen, war aber leider nicht so; das würde nämlich bedeuten, dass mit meiner Anmeldung was falsch gelaufen ist.
Wie sich herausstellt, war aber alles ok, etwas Zeit war auch noch. Ab da lief alles wie gehabt: die Mädchen haben sich die französischen Farben erlaufen – Haley den ersten Platz im Open Red Merle (rot), Maggie den zweiten Platz im Open Blue Merle (blau) und Minou den 4. Platz in der Altersklasse 9-12 Monate (weiß).
Mika hat wie gehabt den 3. Platz bei den Rüden erstritten. Haley durfte dann noch mal bei den Winner’s Bitch mitlaufen, so geht sie wenigstens mit einem guten Gefühl aus der Halle raus.
Obedience war nämlich nicht so toll mit dem Baby. Die Fussarbeit an der Leine war OK, aber um nichts in der Welt wollte sie in eine Hallenecke und ist dann beim Right Turn rechts von mir raus gekommen. Danach ging es flüssig weiter, aber in die Ecke wollte sie auf gar keinen Fall. Die 8 war richtig schön, Stehen und Abtasten ebenfalls. Freifolge dann komplette Katastrophe – diesmal war schon die Richtung zur Ecke nicht mehr machbar. Da Haley richtig Angst zu haben schien, habe ich dann abgebrochen, denn zum Abruf hätte sie genau da sitzen müssen. Keine Chance, und ich wollte den Abruf nicht vergiften.
Die Gruppenübungen hätten wir noch mitmachen dürfen, aber nachdem Haley vor dem Ring noch von zwei Rüden angefratzt wurde war es endgültig rum.
Für Nachmittags habe ich sie dann gezogen, dafür startet Maggie. Die ist jetzt zwar nicht wirklich vorbereitet, aber dann üben wir halt für Rheinbach. 😁.
Also so noch einmal Daumen drücken…
 
 

Frankreich – Tag 2

Auch der zweite Tag in Frankreich hat viel Spaß gemacht und uns viele bunte Schleifchen beschert.

Mika hat in der Klasse Rüden 9-12 Monate den dritten Platz erhalten, außerdem hat der Versuch „Fremdhandler“ prima funktioniert. Er ist schön mit Cassandra gelaufen – Danke dafür!
Das Minouchen war heute etwas von der Rolle, Lea hat sich tapfer mit der Hupfdohle herum geschlagen, für eine Platzierung hat es aber nicht mehr gereicht.
Maggie ist heute Open Blue Merle gelaufen und hat sich den 2. Platz erkämpft.
Haley hat den 1. Platz Open Red Merle und eine Runde durch den Winner’s Bitch zum Geburtstag geschenkt bekommen. Wie immer war sie an Enthusiasmus nicht zu überbieten. 😆
Im Sport waren die Mädchen richtig klasse – ich weniger. Haley hat mit 186 Punkten den Advance Titel geholt, obwohl ich ein Schild überlaufen habe. Den 2. Platz der Gruppenwertung gab es auch noch dazu. Nachmittags hat sie 179 Punkte geschafft, das war sogar der 1. Platz. Auch das hab ich verbockt – ich hab aus der Figur 8 eine 12 gemacht, und da es sich dabei um eine Star Station handelte waren auf einen Schlag 20 Punkte weg.
Mit Maggie habe ich heute zum ersten Mal 200 Punkte in einem Lauf erreicht. Das war dann auch der 1. Platz. Abends hat sie mit 196 Punkten noch ein X-Leg geholt und damit den RNX-Titel geholt.
Fazit: platt wie ein Haufen Flundern, aber zufrieden.
Morgen dann Obedience.
 
 
 
 
 

Frankreich – Tag 1

Der erste Tag in Frankreich ist vorbei, wir waren gar nicht mal schlecht. Erste Urlaubsgfühle kamen schon auf der morgendlichen Fahrt auf: der Hunsrück in dekorative Nebelfelder getaucht, grüne Wiesen (und günstiges Benzin) in Luxemburg und hübsche kleine Dörfer in Frankreich.
Die haben übrigens Sinn für Humor,  die Franzosen. „Tempo 30“ auf einem Weg durch einen Ort, wo man Schlangenlinien um parkende Autos und Blumenkübel auf einer etwa 3-Meter breiten Straße fahren musste. Also mir hat Tempo 20 auch gereicht. An einer Stelle musste ich anhalten und einen dieser Holzläden vorm Fenster zuklappen, sonst wäre ich da nicht durch gekommen. Kein Scherz!
Der See wunderschön und um die Jahreszeit noch einsam – so wie wir Mehrhundehalter das mögen. Freue mich schon darauf, morgen früh die Gegend zu erkunden.
Heute war ja nur Conformation, eigentlich wollte ich nur mit Mika laufen, Lea sollte Minou vorstellen. Leider ist sie krank geworden, also auch noch Minou. Ach ja, und es fehlen Hündinnen, du hast doch noch welche dabei. Könnten die nicht…? 😁
Na gut, dann läuft Maggie eben Novice mit, die ist gerade im Haarwechsel und wäre auch als Hündin 9-12 Monate durch gegangen. Codename Struppi.
Und Haley dann eben bei den Erwachsenen nach Farbe, Open Merle. Mit deutlich verbreiterter Taille sah sie auch mal nicht aus wie ein verirrter Hänfling.
So hatten dann alle ihren Spaß. Besonders Haley, denn die durfte den gleich noch mal Winner’s Bitch laufen nachdem sie den ersten Platz bekommen hat. Fand sie toll, so mit klatschenden Zuschauern. Randale in jeder Form ist immer gut.
Flakes hat derweil mit seinem Kumpel Merlin schon mal die Entchen durchgezählt, damit war der auch glücklich. Dann sehen wir mal, was der Tag morgen so bringt. Erste Pleiten, Pech und Pannen haben wir dann hoffentlich auch ausgebügelt („Ich hab keine passende Showkette für Mika!“ / „Das ist der falsche Hund zu der Startnummer!“ / „Hilfe, ich bin schon wieder dran!“).
Ergebnisse in Zahlen von heute:

  • Mika 3. Platz Rüden 9-12 Monate
  • Minou 4. Platz Hündinnen 9-12 Monate
  • Maggie 4. Platz Novice
  • Haley 1. Platz Open Red Merle und der vergnügteste Hund im Ring

Morgen ist großer Rally Tag…
 
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Saisonstart in Frankreich

Dieses Wochenende geht es wieder los; wir eröffnen die Sport- und Showsaison in Frankreich. Ich war noch nicht dort, aber auf den Bildern sieht die Umgebung traumhaft aus.
Mit dabei sind Maggie und Haley die für Obedience und/oder Rally-Obedience gemeldet sind, ebenso wie die beiden Nachwuchskräfte Minou und Mika. Erstere legt ihr Debüt beim Rally hin, beide starten in der Altersklasse 9-12 Monate in ihrer Geschlechtergruppe. Ebenso nicht fehlen darf seelischer Beistand Flakes (vor allem meiner), der zwar nicht aktiv startet, aber ohne den wie immer gar nichts geht. Benni bleibt derweil zu Hause und stellt sicher, dass Mäuse, Mops und andere Monster nicht zu übermütig werden.
Unterstützt werde ich von Ilona, Lea, Luca und Alex, die sich in erster Linie um die beiden Roten kümmern werden. Idealerweise finden wir diesmal auf Anhieb den richtigen Ort und müssen nicht quer durch Frankreich fahren, weil das Navi der Meinung ist ein anderer Ort mit gleichem Namen wäre doch sicher viel schöner.
Also Daumen drücken und die HP im Auge behalten, hier veröffentliche ich dann in den nächsten drei Tagen die Ergebnisse für die Daheim gebliebenen.

To be or not to be – Aber jetzt will ich es wissen!

Schwangerschaftstest
Bis jetzt habe ich ja der Fantasie freie Bahn gelassen und mir vorgestellt, was sich idealerweise in Haleys Körper gemäß Lehrbuch so abspielt. Jetzt will ich es aber endlich wissen! Das erste Drittel der Trächtigkeit – wenn denn eine besteht – ist vorbei, Zeit für einen kleinen Sneak Preview mittels Ultraschall.
Bis das erste Drittel der Trächtigkeit rum ist kann man eine Schwangerschaft nur sehr schwer feststellen, und natürlich besteht auch immer die Gefahr, dass die Früchte aufgrund von ungünstigen äußeren Einflüssen wieder abgehen. Erst so ab dem 20. Tag könnte man die Embryonen mit Ultraschall im Uterus sehen – aber die Organe sind noch nicht fertig ausgebildet sind und es besteht immer noch die Möglichkeit dass diese resorbiert werden oder gar nicht lebensfähig sind. Um mir die Vorfreude nicht zu verderben warte ich also mindestens bis Tag 28. der angenommen Trächtigkeit – jetzt müssten auch die Herzschläge zu erkennen sein. Ab dem 30. Tag wird eine Trächtigkeit in der Regel als gefestigt angesehen.
„Aber es ist Haley“, sagte die andere Stimme in meinem Kopf. Die hat mit Impulskontrolle, Vernunft und Vorsicht wenig am Hut (gute Freundin von Haley, übrigens) und wollte es jetzt wissen. Also haben wir heute Abend – am angenommenen Tag 24 – mal eben so zwischen Tür und Angel nach dem Crossdogging das Ultraschallgerät auf den Bauch gehalten. Wohl dem, der eine Tierärztin mit einem mobilen Ultraschallgerät in seiner Crossdogginggruppe hat. 😜 (Danke, Anna!)
Und ja, es hat geklappt. Kalle hat mal wieder ganze Arbeit geleistet. Wir konnten nur den halben Uterus sehen, denn Madame hatte den halben Darm voll Luft, ein todsicherer Ultraschallstopper. Sieht dann so aus wie die schwarzen Balken vor den Gesichtern auf den Fotos in der komischen Boulevardzeitung.
Nächste Woche gucken wir dann noch mal „richtig“. In der Praxis, mit Ruhe, vielleicht sogar auf einem richtigen Tisch. Aber bis dahin wissen wir doch wenigstens schon mal, dass sich der ganze Aufwand gelohnt hat und freuen uns  über die kleinen Gummbärchen in Haleys Bauch.
P.S. Bei einem hab ich sogar den Herzschlag erkennen können.
 
 
 

Der Beginn der Reise und Haley beim Augenarzt

Eine Woche ist schon vergangen seit dem Deckakt mit Kalle, theoretisch sind die befruchteten Eizellen jetzt in der Gebärmutter angekommen und bestehen schon aus 16 oder mehr Zellen. Also darf man sie schon Embryonen nennen… wenn sie denn da sind. Die Spannung steigt. Haley ficht das nicht an (Überraschung), die tobt weiter fröhlich abwechselnd mit Maggie und Minou herum und hat nur Blödsinn im Kopf.
Flakes hat mittlerweile auch gemerkt dass der Zug mal wieder ohne ihn abgefahren ist, trotzdem ist er weiterhin nett zu Haley und passt gut auf, wenn seine Mädchen unbeschwert im Garten spielen. Nicht dass sie von einem wilden Mops angefallen werden, wenn sie gerade durch die Matschepampe kugeln.
Die Embryonen schwimmen jetzt noch etwa eine Woche frei in der Gebärmutter herum und verteilen sich dort gleichmäßig auf die zwei Hörner (ja, Hunde haben eine geteilte Gebärmutter), dabei ernähren sie sich noch von der so genannten Uterinmilch. So zwischen Tag 16 und 20 docken sie dann an der Gebärmutterwand an und die Plazenta wird ausgebildet. Ab da versorgt die Plazenta die Embryonen mit Nährstoffen und Sauerstoff. Bis dahin sollte ein steigender Progesteronspiegel Haley etwas ruhiger werden lassen, sonst haben wir kotzende Embryonen. 😁
Derweil schwimmen wir hier draußen weiter im Matsch rum. Der Plan mal im Garten einen Rally Parcours aufzubauen ist buchstäblich abgesoffen. Aber es ist ja noch was hin bis Frankreich. In drei Wochen kommen wir sicher noch zum Üben.
Dafür waren wir ja auch noch beim Augenspezialisten, das habe ich ganz vergessen zu erzählen. Beim Philosophieren über dummdösige Spermien und schwebende Eizellen geht so was eben schon mal unter. Also, Nachtrag: Haley und ich waren beim Spezialisten für Augenheilkunde zum jährlichen Augencheck. Haley hatte wieder sehr viel Spaß, ein Tisch zum drauf rum hüpfen, nette Menschen, die sich um sie kümmern… Perfekt. Ein bisschen blöd fand sie es schon, dass sie dem netten Arzt nicht auf den Schoß hüpfen sollte, hatte der doch extra seinen Stuhl vor sie auf dem Tisch geschoben und damit eine bequeme Passage gesichert. Schwupps, auf den Schoß. Dumm nur, dass man die Augen schlecht durch den Hinterkopf untersuchen kann.
Na gut, also zurück auf den Tisch und den Doc von vorne anhimmeln, dabei sachte wedeln – und schon war er weich gekocht und hat ein paar Kekse springen lassen. Ach ja, Haley ist in allen Punkten frei gesprochen, bis 2017 sind wir im grünen Bereich.
DOK Haley

Die Lorbeeren von letzter Saison

Es erscheint eine Ewigkeit her, aber die Aussie Times erscheint ja nur alle zwei Monate oder so was in der Art.
In dieser Ausgabe sind wir jedenfalls mehrmals lobend vertreten:
Maggie darf jetzt mit Magicstar’s Silver Moon BN RA DNA-VP betitelt werden.
Haley heißt jetzt offiziell Burning Star’s Angels Arise BN RN DNA-CP (da sind sie immer noch nicht ganz auf dem neuesten Stand.
Ende diesen Monats eröffnen wir unsere persönliche Sportsaison in Frankreich. Haley ist für zwei Obedience Läufe im Novice A gemeldet und könnte damit ihren CD-Titel vollenden, ebenso fehlt ihr noch ein Advance Lauf für den Rally RA-Titel. Maggie ist nur für Rally gemeldet, da ich beim Obedience in den Gruppenübungen ja schlecht zwei Hunde gleichzeitig handeln kann. Da Haley ja idealerweise in den Mutterschutz geht seien ihr diese Läufe noch gegönnt. Minou wird außerdem ihr Debüt im Rally Obedience geben, sie läuft mit Ilona Binzen Novice A.
Ansonsten ist für die kleinen Roten weiterhin Show geplant, da können sie in der Altersklasse 9-12 Monate weitere Erfahrungen sammeln und sich an den Rummel gewöhnen. Sowohl Mika als auch Minou sind an allen drei Tagen gemeldet und werden von Lea Binzen gehandelt. 

Haly BN TitelMaggie BN TitelAussie Times 01/2016Maggie RA Titel

Das optimale Deckfenster, zahlenmässiger Overkill und Verhütung mal anders

Nach 1800 km Autobahn – und eigentlich auch schon vorher – macht man sich als Züchter ja so seine Gedanken ob das mit dem Welpen machen alles geklappt hat. Schließlich kann eine Hündin nicht oft empfangen, da sollte man den richtigen Zeitpunkt – das so genannte Deckfenster – schon treffen. Besonders, wenn der Rüde nicht gerade um die Ecke wohnt. Wer hätte gedacht, der Lehrer hatte recht, man braucht Mathe tatsächlich gelegentlich auch mal fürs Leben!
Hier sind die Fakten: Der Eisprung der Hündin findet durchschnittlich 9-10 Tage nach Beginn der Läufigkeit statt. Danach brauchen die Eier aber noch 2-3 Tage, um zu reifen. Sie überleben nach der Reifung noch etwa 2 Tage im Körper, sind also insgesamt etwa 4-5 Tage lebensfähig. Sperma wiederum kann in den Fortpflanzungsorganen der Hündin etwa 5-7 Tage überleben. Manche Hündinnen „stehen“ (= erlauben dem Rüden sie zu decken) drei bis vier Tage vor dem Eisprung und eine befreundete Züchterin erzählte von einem Deckakt, der 12 Tage (!) nach dem Eisprung stattfand (das war dann aber auch nichts). Verwirrt? Ich auch. Deswegen habe ich noch mal recherchiert.
Dabei kamen natürlich noch mehr Zahlen ins Spiel – recherchieren ist ja irgendwie immer so wissenschaftlich, und wissenschaftlich fundiert = Zahlen. Die Männer werden das jetzt wieder nicht so gerne hören, aber beim Menschen ist das ja so, dass bei jeder Ejakulation etwa 40 Millionen Spermien frei gesetzt werden – um eine winzige unschuldige Eizelle zu befruchten!! Effizient ist ja was anderes…
Beim Hund ist es nicht viel anders, ein Yorkshire Terrier zum Beispiel schiesst 300-400 Millionen Schwimmer in seine Auserwählte, um lächerliche 2-6 Eizellen zu befruchten. Deswegen ist die Wurfgröße auch nicht vom männlichen Part zu verantworten. Die geben alles, ehrlich! Eine Setterdame liegt ja in Bezug auf die Wurfgröße auch gerne mal im zweistelligen Bereich, um diese 10-14 Eizellen zu befruchten hat der dazu gehörige Settermann entsprechend mehr Spermien in seinem Ejakulat. Der totale Overkill, so mein erster Gedanke.
Aber bei näherer Betrachtung bin ich jetzt einigermassen erstaunt, das Hunde nicht schon lange ausgestorben sind. Oder irgendeine Spezies, die auf die Befruchtung von Eizellen mit Spermien angewiesen ist. Das Zeug hält ja nichts aus!! Auf der Plus-Seite sind Spermien offensichtlich wild entschlossen und legen enorme Strecken zurück, aber scheinbar sind sie auch ebenso leicht abzulenken und praktisch alles kann sie abtöten.
Zum Beispiel eine Erhöhung der Temperatur von wenigen Grad über normaler Körpertemperatur in den Hoden (weswegen Rüden, deren Hoden nicht abgestiegen sind für die Zucht unbrauchbar sind; die in der Bauchhöhle verbleibenden Hoden haben eine höhere Temperatur). Natürlich sind die Hoden als Produktionsstätte noch brauchbar, aber alle bereits produzierten Spermien sind hinüber. Es braucht etwa 6 Wochen, bis sich die Produktion wieder normalisiert hat. Wenn das öfter passiert, kann das zu bleibender Sterilität führen. Eine Quelle berichtet von einem ganzen Haufen Showhunde, die durch den ständigen Gebrauch des Föns steril geworden sind (Na Mädels, sehr ihr jetzt was ich mit völlig neuen Möglichkeiten in Bezug auf Verhütung meine?!).
Erhöhte Temperatur kann natürlich auch durch Fieber infolge von Krankheit und Infektion auftreten. Wenn der Rüde Fieber hat, hängen die Hoden tiefer – eine natürliche Reaktion des Körpers, um die Spermien zu schützen. Gleiches passiert bei heissem Wetter. Also je tiefer die Hoden Ihres Rüden, desto heisser der Sommer?
Heisse Bäder erhöhen die Kernkörpertemperatur kurzfristig, ebenso der Gebrauch eines Haartrockners. Jetzt macht der Tipp plötzlich Sinn, die Hoden des Südens bei Fönen mit der Hand zu schützen. Aber hey, das Bad muss gar nicht heiss sein. Wie gesagt, fast alles tötet Spermien ab. Wasser zum Beispiel. Unsere Körperflüssigkeiten sind salzhaltig. Salz zieht Wasser an. Wenn sich Wasser in einer für künstliche Befruchtung genutzten Spritze befindet, oder in dem Behälter, in dem der Samen aufbewahrt wird… nur ein Tropfen, und es ist vorbei mit dem Salz-Wasser-Gleichgewicht der Spermien. Das Wasser gelangt in die Zellen und PÖFF, die Zellen explodieren! Das sieht aus wie der aufblasbare LIKE Daumen im Facebook Messenger (ich stelle mir das auch gerne mit dem Geräusch dazu vor).
Gleiches kann auch passieren, wenn man die Scheide der Hündin vor dem Decken mit Wasser reinigt – einiges an Sperma geht dann angeblich auch den Gang des irdischen (wobei man über die Erfolgschancen von Spermien, die sich an der Aussenseite der Scheide rum treiben sowieso streiten könnte). Also was immer an Equipment benötigt wird – mit Kochsalzlösung reinigen, nicht mit Wasser. OK, nicht relevant für mich, aber nice to know.
Wo wir beim Thema künstliche Befruchtung sind; Gleitmittel töten Spermien ebenfalls ab. Die basieren wohl ebenfalls auf Wasser. Latex bringt Spermien um. Also Latexhandschuhe beim Sammeln von Spermien – auch nicht gut. Waschmittel, Seife und Bleichmittel bringen Spermien um. Überhaupt alle Reinigungsmittel. OK, auch nicht wirklich relevant, trifft mehr den Umgang mit Equipment als die Geschlechtsorgane der Hündin, aber interessant zu wissen. Eigentlich sollten die Spermien einen Stempel bekommen, „FRAGILE“. Aber das würde sie natürlich auch umbringen.
An der Stelle war ich ja trotzdem noch relativ entspannt. Mit künstlicher Befruchtung hab ich ja nichts am Hut, also sind mir Latexhandschuhe, Gleitmittel und andere unappetitlichen Dinge schnuppe. Aber beim Lesen weiterer Quellen fiel mir dann auch noch folgendes auf: Sperma ist doof! OK, natürlich hat die kleine Zelle kein Hirn, daher ist das mal wieder komplett unwissenschaftlich. Aber die Programmierung der Spermazelle geht wohl dahin, dass Spermien darauf gepolt sind große, runde Objekte mit glatter Oberfläche zu finden und zu penetrieren. Aber – und hier sehe ich wieder gewisse Parallelen zum Sexualverhalten der männlichen Spezies diverser Gattungen im Allgemeinen – die knallen einfach alles, was nur annähernd den Zielvorgaben entspricht!
Wissenschaftler haben ja Sinn für Humor (und offensichtlich nichts Besseres zu tun, wer finanziert das eigentlich?!) und das mehrmals getestet: Wenn man einen Tropfen Kochsalzlösung (kein Wasser, wie wir jetzt alle wissen!) auf einen Objektträger gibt und unters Mikroskop legt, dann kann man zusehen wie Tausende von Spermien eifrig versuchen als erster in eine Luftblase einzudringen. Oder in ein rotes Blutkörperchen. Oder ein rundes Stück Zellmüll. Eckige Formen scheinen sicher zu sein, aber weich und rund ist fatal. Weitere Tausende von Deppenspermien nehmen die falsche Abzweigung und landen irgendwo in der Scheidewand. Kein Wunder, dass es 300-400 Millionen von den kleinen Idioten braucht. Kanonenfutter, die meisten davon!
Deswegen werden Sie jetzt die Spannung verstehen, mit der ich (und jeder andere Züchter in meiner Situation) mit Spannung die 28 Tage abwartet, nach denen wir endlich einen aussagekräftigen Ultraschall machen können. Letztlich wollen wir nur sehen, ob wenigstens einige der 300-400 Millionen fragilen, leicht verblödeten (und zu 20% auch noch verkrüppelten und damit Schwimmunfähigen) Spermien es bis zu ein paar Eizellen geschafft haben. Und zwar zu einem Zeitpunkt, zu dem die auch schon reif, aber noch nicht tot waren.
Oh Mann, ich hoffe Kalle hat halbwegs clevere Spermien!

Quelle: Men's Health
Quelle: Men’s Health