Tag 59 der Trächtigkeit

Die letzten Tage der Trächtigkeit. Haley ist jetzt im grünen Bereich, sollten die Welpen geboren werden haben sie gute Überlebenschancen. Auch die Lungen müssten bereits weit genug ausgereift sein. Haley ist ganz schön unförmig geworden, auch ihre Milchleiste ist schon gut ausgebildet. Nachts schläft sie jetzt bei mir im Schlafzimmer – aber sie hat da irgendwie den Unterschied zwischen meinem Bett und der Wurfkiste noch nicht so ganz verstanden. Vielleicht sollte ich da rein umziehen, da schlafe ich wahrscheinlich ruhiger. Haley im Bett ist nämlich nicht ganz einfach, sie wechselt zwischendurch gerne die Schlafposition. Eins haben aber alle Positionen gemeinsam – am besten irgendwie AUF mir. Das ist dann allerdings ganz schön warm, also viel Gehechel und Gezappel, was den Nachtschlaf nicht gerade fördert.
Die letzten Tage habe ich sie nicht mehr mit auf lange Spaziergänge genommen, ich gehe jetzt in zwei Schichten. Die beiden Großen bekommen nach wie vor ihre normale Runde, Haley und Benni sind sich einig dass es völlig ausreicht ein wenig im Garten rum zu hopsen. Die sportliche Betätigung besteht aus dem Einfangen von arglosen Mäusen. Wobei die Fangquoten da bei beiden nicht so hoch ist – dem einen tun die Gelenke weh, die andere ist ein wenig zu unförmig. Ansonsten liegen die beiden viel auf dem Sofa rum. Mit Bennis großem Ego und Haleys dickem Bauch wird es echt eng auf dem kleinen 6-Sitzer.
Morgen gehe ich mit Maggie noch mal zum Rally-Obedience, ab Dienstag werde ich mich wohl nicht mehr trauen das Haus für längere Zeit zu verlassen. Langweilig wird es sicher nicht, ich kann ja auch von zu Hause arbeiten. Alle Geburtsvorbereitungen sind getroffen, ich habe eingekauft was ich so für den Geburtsvorgang brauche, die Tierarztpraxis weiß Bescheid, der Kühlschrank ist gefüllt, die Verstärkung sitzt auf Abruf bereit. Jetzt bleibt uns nur noch zu warten, bis die kleinen Monster den Geburtsvorgang einleiten.

Tag 59 Trächtigkeit

Maggie beim Augen-TÜV

Heute morgen haben Maggie und ich noch schnell die Ruhe vor dem (Welpen-)Sturm genutzt und sind zum Augenspezialisten gefahren. Die jährliche DOK-Augenuntersuchung stand an.
Maggie geht ja gerne zu Dr. Kindler, der nimmt sich immer viel Zeit, kaspert ein bisschen mit ihr rum und eigentlich passiert ja auch nichts Schlimmes. Eigentlich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Maggie sich lieber zwei Liter Blut abnehmen lässt, als sich dieser gefährlichen Augenuntersuchung zu unterziehen. Auf den Tisch hopsen – lustig. Bisschen den Dr. knutschen – extrem lustig. Dann kommt der Moment wo der nette Mann sich in ein Aussie fressendes Monster verwandelt (er zieht dieses Gerät auf den Kopf) – gar nicht mehr komisch! Maggie tut, was jede Dreijährige tun würde: Augen fest zukneifen. Wenn ich das Monster nicht sehe, dann sieht mich das auch nicht! Logisch. Bettdecke über den Kopf hätte sicher auch geholfen, hatten wir aber leider keine dabei.
Dann macht der auch noch das Licht aus! Und jeder weiß doch, dass im Dunkeln die Monster raus kommen! An der Stelle hatte Maggie mal definitiv keine Lust mehr. Danach dann Augentropfen rein – extrem doof – und 20 Minuten warten bis sich die Pupillen geweitet haben. In der Zeit hat sie dann ein Nickerchen gemacht. Wenigstens hat der nette Dr. das Monster besiegt, das war dann nämlich weg als das Licht anging. Dr. Skywalker, mein Held!
Beim zweiten Durchgang mit geweiteten Pupillen dann neue Strategie: mit den vollen 21 kg auf Frauchens Arm abhängen (wenn die sich mit dem Monster verbündet und das arme Hündchen festhält, selber Schuld). Vielleicht hilft ja die toter-Elefant-Masche. Wie ein totes Elefantenbaby hat es sich jedenfalls für meinen Arm angefühlt.
Lohn  für die Mühen: Maggie ist offiziell wieder für ein Jahr von allen Augenkrankheiten für frei erklärt worden. Na, dann haben wir ja jetzt 50 Wochen das mit dem Monster im Dunkeln noch mal zu üben. Oder ins Fitnessstudio zu gehen und die Armmuskulatur aufzubauen.
Maggie DOK 2016
 

Tag 53 der Trächtigkeit

Haley hat „schwanger sein“ offensichtlich jetzt zu ihrem Vollzeitjob deklariert. Heute Nacht kam sie zu mir ins Bett gekrabbelt damit ich an ihrem ich-kann-nicht-schlafen Gezappel teilhaben konnte. Am liebsten liegt sie jetzt irgendwie so, dass sie sich an meinem Bein abstützen kann – dann kann man nämlich noch auf dem Rücken liegen ohne zur Seite weg zu rollen.
Spaziergänge machen wir jetzt in zwei Schichten: Senioren-Schwangeren-Schnupper-Schlender-Runden auf zivilisierten Wegen und lange Renn-Spiel-Tobe-Mäusefangrunden querfeldein für die beiden Großen. Wobei das mit dem „lang“ auch nicht mehr lange lang ist – sie mag offensichtlich nicht mehr gerne alleine sein. Harte Zeiten für alle… 😜
Heute waren wir beim TA, schauen ob alles OK ist. Haley wiegt jetzt 22 kg, hätte gedacht das wäre mehr. Da ist noch Luft nach oben. Wobei sie jetzt schon nicht mehr lange still liegen kann und zeitweise wild hechelnd vor mir steht. Die Milchleiste sieht auch langsam wie eine aus. Und die anderen drei sind bereits leicht genervt weil alle Betten zerwühlt sind – Madame übt sich schon mal im Nestbau.
Es wird also so langsam ernst.
Tag 53 Trächtigkeit

Home Sweet Home

Endlich wieder zu Hause! Die Vierbeiner freuen sich über ihre Kauknochen und eigenen Betten und das Sofa und ich über eine bestandene Prüfung, mein Bett, das Sofa… Sind wir uns alle wider einig. 😜
Die Nachrichten aus Dettelbach? Die Buben sind heute beide gelaufen, Mika lief schon wieder ganz normal, zum Glück hat sich nichts entzündet. In einer Riesengruppe von 10 Teilnehmern haben sie sich nett präsentiert. Danke Nora und Kim fürs tolle Handling!
Mika & Brân Dettelbach
Minou war ebenfalls toll, sie fremdelt immer noch ein bisschen, aber die Stunden vor dem Globusmarkt rumlungern haben sich offensichtlich gelohnt, war viel besser als in Frankreich. Hat Ilona auch viel geübt.
Minou Dettelbach
Der nächste Auftritt des Trios ist für die Show in Niederkrüchten geplant, mal sehen wie sie sich dann machen. Brân und Minou haben sich abends noch mal ein wenig ausgetobt – und für die Kamera posiert – jetzt sind alle wieder froh zu Hause zu sein.
 
 

Dettelbach 1

Der erste Showtag ist vorbei, nichts Spektakuläres. Mika konnte leider nicht starten, er hat plötzlich gehinkt. Da die Ballen der Pfote immer dicker wurden und sich dann auch heiß anfühlten sind Sonja und Ilona mit ihm zum Nottierarzt gefahren. Unter Narkose wurde ein 1cm langer Dorn heraus gezogen. Jetzt hat er erstmal einen dicken Verband und schläft seinen Rausch aus.
Brân ist zum ersten Mal mit Frauchen Kim gestartet. Es gab zwar keine Platzierung, aber wir sind trotzdem sehr zufrieden, denn er hat schon mitgespielt und sich auch anfassen lassen. Das mag er ja bei Fremden nicht immer unbedingt so gerne. Die Richterin war aber sehr nett und hat ihm seinen anfänglichen Scheu nehmen können. Für Minou gilt das Gleiche, sie ging mit Herrchen Luca in den Ring.
Dann schauen wir doch mal ob sich nicht morgen jemand noch etwas weiter nach vorne laufen kann. 😜
Hier von der Babyfront gibt es wenig Neues zu berichten, längeres Spaziergang heute Mittag, viel schlafen, fressen, ein bisschen im Garten rum dödeln, weiter schlafen. Morgen ist der letzte Tag meiner Fortbildung, dann geht es wieder nach Hause.
 

Vorfreude

Heute beginnt die Conformation Show in Dettelbach, unsere drei Nachwuchskräfte sind alle in der Klasse 9-12 Monate gemeldet (Rüden und Hündin natürlich). Da ich immer noch auf Weiterbildung bin übernehmen die Besitzer heute das Vorbereiten und teilweise auch ausstellen selber. Wir dürfen uns also auf ein paar Premieren freuen.
Selber nicht dabei zu sein ist ja irgendwie sehr seltsam, man ist viel unruhiger, obwohl ich weiß dass alle wissen was sie tun. Und die, die es weiß, aber der es egal wäre ist ja hier bei mir… 😜.
Die drei Tupfentiere hier freuen sich nur noch auf zu Hause, glaube ich. Die ständige Leinenpflicht in NRW, viel Zeit im Auto, wenig Bespassung am Abend (weil ich einfach zu müde bin läuft ja mit Ausnahme von ausgiebigen Spaziergängen nicht viel). Flakes beginnt schon, sich neue und lustige Beschäftigungen auszudenken (findet er). Vorgestern zum Beispiel hat er sich sehr über mein vermeintliches neues Futterpuzzle gefreut. Futterpuzzle heißt bei uns alles, wo man ein wenig nachdenken muss, um an sein Futter zu kommen. Das beginnt beim Welpen damit, Futter in eine Küchenrolle zu stopfen, (Ecken umknicken, machen lassen), oder den käuflichen Spielen von Nina Ottosen bei denen der Hund irgend was zur Seite schieben, ziehen oder drücken muss oder allen möglichen Formen von Kongs und Futterbällen bis hin zu ausgefuchsten Suchspielen mit eingepacktem, eingebuddeltem oder in die Höhe gehängtem Futter (ja, bei den Dandelions kriegst du was geboten).
Als ich also Abends mit meiner Tüte holländischer Kekswaffeln – die klebrigen Teile mit Honig in der Mitte, 2300 Kalorien das Stück oder so – nach Hause kam und feststellte, dass Flakes den Geruch aus der Tasche sehr spannend fand, kam mir der Verdacht dass es besser wäre, die in Sicherheit zu bringen, während ich mal kurz in die Küche gehe um mir einen Tee dazu zu machen. Also Kekse in die Tüte, Tüte in die Tasche, Tasche in die Nachttischschublade und Koffer vor die Nachttischschublade. Sollte reichen.
Hat’s natürlich nicht. Als ich wieder kam sah das Szenario etwas anders aus: Koffer drei Meter weiter, Schublade auf, Tüte zerfetzt am Boden, von Keksen keine Spur. Schuldbewusste Maggie ganz am anderen Ende des Raums „Ich hab NICHTS damit zu tun!“, ein sehr begeisterter Flakes kommt mir wedeln entgegen: “ Tolles Puzzle, machst du noch eins?“. (Haley hat sich vermutlich geärgert dass sie mit mir in die Küche gegangen ist, offensichtlich war es da viel spannender…). So viel übrigens zum ’schlechten Gewissen‘; der unbedarfte Laie hätte vermutlich die völlig unbeteiligte Maggie anhand ihrer unterwürfigen Körpersprache verdächtigt.
Na ja, Sonntag gibt es dann wieder ordinäre Futterpuzzle, bis dahin muss Frühstück aus dem Kong reichen.
 

Unterhaltung nach Flakes Geschmack

Flakes hat mal wieder ein neues Spiel erfunden. Oder zumindest ein beliebtes Spiel abgewandelt. Mit Menschen funktioniert das so, dass man sich irgendwo vor ein Möbelstück stellt und leise und erbärmlich winselt. Zwischendurch auch gerne mal wild scharren und das arglose Menschenopfer traurig und mit hängenden Ohren anschauen. Es ist dann nur eine Frage der Zeit bis der Mensch kommt um zu sehen, was denn so traurig ist. „Was ist denn, ist dein Spielzeug/Knochen unter den Schrank gerollt?“
An dieser Stelle wirft Flakes sich auf den Bauch, zwängt die Nase unter den Schrank, fiept und quetscht aufgeregt und wedelt. Auch der beteiligte Mensch eskaliert an dieser Stelle seine Rettungsversuche des verschollenen Spielzeugs. Runter auf die Knie, mit den Händen unter dem Schrank lang wedeln, wilde Ortungsversuche. Vergeblich.
Flakes – seit Jahren Mitbewohner einer Hundetrainerin und in allen Nuancen des Keep-Going Signals bewandert belohnt das erwünschte Verhalten nun mit begeistertem Wedeln und weiterem Scharren ’super Mensch, weiter so, gleich kommt die Belohnung!‘
Der so bestens motivierte Mensch kennt in der Regel jetzt kein Halten mehr! Dem armen Hund muss geholfen werden! Also wirft er sich enthusiastisch auf dem Bauch, streckt beide Arme unter den Schrank und wedelt wild mit diesen rum und späht verzweifelt nach dem verlorenen Spielzeug.
Genau wenn der Mensch unter dem Schrank feststeckt – immer noch niemanden gerettet – steht Flakes auf, weicht ein paar Schritte zurück, betrachtet zufrieden seinen Versuchsaufbau und wirft mir einen Blick à la ‚Spinnt der jetzt komplett? Guck mal was der da Albernes macht‘ zu und zieht ab, um sich gleich darauf mit dem verschollen geglaubten Spielzeug irgendwo gemütlich hin zu legen.
Wichtig ist es, genau in dem Moment, in dem der atemlose Mensch mit hochrotem Kopf auftaucht und leicht verzeifelt: „Das ist nix!“ ausruft völlig verständnis los zu gucken ‚ja was suchst du denn!?!‘ Und dann lässig ein wenig mit dem Spiezeug zu hantieren. Immer wieder witzig!
Jetzt gibt es auch die Variante für Hunde: Flakes läuft im Wald rum, schnüffelt intensiv an einer Stelle und bewegt sich unter keinen Unständen weiter. Also kommt Maggie angeflitzt ‚Mäusekompott? Interessante Nachricht? Wasser?‘ Und schnüffelt ebenfalls. Weiß aber offensichtlich nicht so recht worum es geht, sucht also intensiv weiter ‚wenn der das so spannend findet ist da auch was!‘.
Schnüffelnasen
Auftritt Haley: ‚Was habt ihr da? War da jemand den wir kennen? Kann ich das essen?‘ Man ahnt schon wie es weiter geht – wenn die Schnecken unter wildem Grunzen jeden Millimeter Boden absuchen ein paar Schritte nach hinten treten, Werk betrachten, Frauchen ansehen, Augen verdrehen und weiter schlendern.
Das da eigentlich nichts war sehe ich (riechen würde ich ja auch nicht wenn der Nachbarshund da das Äquivalent von Krieg und Frieden hinterlassen würde) daran, dass für Flakes keinerlei Handlungsbedarf an der Stelle scheint (kein drüber markieren, was aufnehmen wollen, etc.) und Benni auf den Quatsch überhaupt nicht anspringt. Die Mädels schließen dann irgendwann mit fragenden Gesichtern auf, was sie nicht davon abhält 10 Meter weiter wieder auf die gleiche Nummer reinzufallen.
Lachender Flakes

Das letzte Drittel der Trächtigkeit – Tag 47

Nach dem erfolgreichen Wochenende in Rheinbach haben wir jetzt offiziell den Mutterschutz eingeläutet. Haley kann Ihr Trächtigkeit auch nicht mehr verbergen, ich habe zwar in den letzten Tagen keine Gelegenheit gehabt sie auf die Waage zu stellen, aber die 20 kg Grenze hat sie locker durchbrochen. Aber auch so hat sich einiges verändert. Normalerweise ein sehr kontaktfreudiger Hund – von rassetypischer Zurückhaltung keine Spur – hat sie nun keinerlei Intersse mehr an neuen Bekanntschaften. Körperliche Unversehrtheit ist wichtig, da geht man kein Risiko ein wenn man den Gegenüber nicht kennt. Auch mit bekannten Hunden geht sie anders um, ein wenig herum schnuppern und schlawenzeln ist OK, wildes Spiel, nein Danke! Schlaues Hündchen!
Das macht Spaziergänge allerdings derzeit nicht einfacher. Da ich direkt nach dem Wochenende zu einer Fortbildung musste, sind wir viel im Dreierpack unterwegs. Benni ist tagsüber bei meinen Eltern, aber die Aussies sind dabei. Das bedeutet zum einen viel Zeit im Auto oder Seminarraum, was Haley derzeit nicht schlimm findet, da sie sowieso viel schläft. Aber da 20 Hundetrainer für gewöhnlich etwa 30 Hunde dabei haben ist es nicht immer ganz einfach den gewünschten Individualabstand einzuhalten, wenn man in der Mittagspause schnell mal in den Wald will. Und in Kombination mit der ebenfalls bald läufig werdenden Maggie und dem eifrig auf „seine“ Mädchen aufpassenden Flakes haben neugierige Fremdhunde wenig zu lachen – und ich auch nicht, wenn ich die drei näher als 10 Meter an diesen vorbei lotsen will. Wie klein die Oberbergischen Wälder plötzlich sind…
Ansonsten passt das mit der Fortbildung gut zu einer Schwangerschaftsvorbereitung: viele Spaziergänge an der frischen Luft in den Pausen – mehr als zu Hause – gutes Essen, schlafen. Und Engelskirchen ist sogar ein Luftkurort. Trotzdem wird Madame langsam quengelig, sie kann einfach nicht mehr so wie gewohnt, kommt schneller aus der Puste, kann nicht so hoch hüpfen, weiß nicht wie sie liegen soll. Und überhaupt, das Sofa hier im Gästezimmer taugt gar nichts, die Lehne ist zu hart und zu schmal. Mein Pech, denn dann liegt sie in meinem Bett. Ob ich noch dazwischen liege ist mein Problem, ihr völlig schnuppe. Ich wache dann eben zwischendurch auf, wenn die Blutzufuhr zum Bein über einen längeren Zeitraum abgeschnitten wurde.
Bis Ende der Woche geht das noch so weiter, ab Sonntag schalten wir noch einen Gang zurück. In der Osterwoche fallen in der Hundeschule sowieso viele Kurse aus, da können wir schon zu Hause abhängen und die Wurfkiste vorbereiten. Erfahrungsgemäß wollen die Hündinnen so kurz vor der Geburt auch nicht mehr viel in der Weltgeschichte rum laufen, was auch verständlich ist.
Also hören wir dieses Wochenende aus der Ferne wie sich unsere kleinen Dandelions in Dettelbach bei der Show schlagen, und auch unser Lieblingsevent Eksel Anfang April findet dieses Jahr komplett ohne uns statt. Aber dafür dürfen wir uns auf kleine lustige Haley-Kallebabies freuen.
 

 

Für wen ist denn nun ein Aussie?

Welche Anforderungen stellt der Aussie an Sie? Für wen ist ein Aussie überhaupt geeignet? Meine Nachbarn sagen es sei schwer bis unmöglich einen Aussie überhaupt auszulasten, stimmt das?
Diese und ähnliche Fragen bekomme ich des Öfteren zu hören. Australian Shepherds gehören zur Gruppe der Hütehunde, das sind bekanntlich keine Sesselpupser. Aber auch ein Aussie muss nicht ständig bespasst werden, einen Hochleistungssportler zieht man sich selber heran!
Auch immer wieder gerne höre ich die Aussage „die sind so schlau, die erziehen sich praktisch von selber“. Ja, DIE sind schlau. DIE machen aber keinen Unterschied was sie sich abgucken, manche Sachen finden wir vielleicht gar nicht so gut gut? Beispielsweise können alle meine Aussies Türen öffnen, obwohl ich das keinem einzigen beigebracht habe. Das ist nicht immer so furchtbar praktisch, wenn man alle entscheidenden Türen abschließen muss. Hunde lernen immer und überall, 24 Stunden am Tag. Und besonders Hütehunde wurden darauf gezüchtet den Menschen im Auge zu behalten und schon auf kleinste körpersprachliche Zeichen zu reagieren, aber ebenso blitzschnell eigene Entscheidungen in bestimmten Situationen zu treffen. Wenn man eine Diskussion mit 2-Zentner Rind beginnt hat man keine Zeit mal schnell Feedback bei Mama zu holen. Auch unser Familienaussie hat wenig anderes zu tun als uns zu beobachten. Es liegt also nahe, das so ein ausgefuchster Problemlöser auch ganz flott lernt wie er seinen Kopf bei uns durchsetzt.
Andererseits benötigt gerade ein so leicht zu animierender und erregbarer Hund auch viele Ruhepausen, auch ein Aussie döst 14 Stunden am Tag – wenn er diese Ruhe nicht bekommt wird es anstrengend. Heutzutage erlebe ich oft ein Zuviel was die Beschäftigung angeht, da wird mit dem Hund jeden Tag etwas unternommen; Montags Agility, Dienstags Flyball, Mittwochs Erziehungskurs, Donnerstags gemeinsamer Spaziergang in der Hundegruppe, Freitags geht er mit in die Stadt und am Wochenende unternimmt man dann endlich mal ausgiebig was mit dem Hund… Dazu wird natürlich jeden Tag Ball und Frisbee gespielt, denn wenn man nach dem Spaziergang, manchmal auch Radausflug (weil der ist ja nicht müde zu kriegen!) nach Hause kommt fordert der Hund ja immer noch mehr ein. Puh! Das ist nicht nur unnötig, das ist kontraproduktiv.
Ich achte schon bei den Welpen auf ein gesundes Gleichgewicht zwischen Unternehmungen und Ruhephasen, zur Not auch zwangsweise in einer Box mit Handtuch drüber um die Umweltreize auf ein Minimum zu reduzieren, bis die Hundekinder selber gelernt haben abzuschalten, wenn das Akku leer ist.
Wenn Ihr Aussie also am normalen Familienleben teilnimmt, täglich seine Spaziergänge und die Möglichkeit zum Rennen, Spielen und einfach mal Hund sein dürfen bekommt, er regelmäßig Kontakt zu Artgenossen hat und Sie ihn geistig fördern (Hundeschule in Form von Erziehungskursen, sinnvoller Beschäftigung oder Hundesport, gerne auch die ruhigeren Varianten wie Nasenarbeit, Obedience, Rally, Dummytraining, etc. oder ihm irgendwelche Tricks zu Hause beibringen oder was auch immer), dann haben Sie einen zufriedenen Aussie. Sie brauchen also nicht zwingend eine Schafsherde oder müssen mit Triathlon beginnen.
Die Erfahrung zeigt, Lust auf mehr kommt sowieso wenn man sieht wie viel Spaß der Aussie dran hat, etwas mit seinen Leuten zu unternehmen – sei es dass man sich mehr in der Natur aufhält oder sich einer Mantrailinggruppe anschließt oder sich dem Turnierhundesport verschreibt. Ich stehe auch gerne mit Rat und Tat zur Seite was dies anbelangt, und in der Hundeschule im Hunsrück bekommen kleine Dandelions bei den Seminaren und Workshops immer einen Familienrabatt. 😜
 
Urlaubsfeeling
 

Erfolgreiches Sportwochenende in Rheinbach

Rheinbach im Frühling schaffen wir ja eigentlich nie wegen irgendwelcher Weiterbildungen – dieses Jahr schon!
Ich mag die Location – viele Felder und Spazierwege um die Reithalle der MP Ranch, in der die Trials ausgetragen werden. Da es sich um ein reines Sport Event handelt habe ich auch viel Zeit mit den Jungs auf Erkundungstour zu gehen.
Maggie war an beiden Tagen in der Obedience Klasse Novice A gemeldet, es fehlte noch ein Qualifier zum Companion Dog Titel (CD). Den hat sie am Samstag dann auch gleich geschafft, wenn auch mit sehr knappen 171 von 200 Punkten (man braucht 170 für einen Qualifier). Den ersten Platz in der Klasse gab es damit auch. Wirklich mit Ruhm bekleckert haben wir uns aber nicht: die Fussarbeit war unpräzise, das Stehen mit Anfassen mitleidserregend („rührmichnichtan!!“) und beim Abruf hat so mich fast abgeschossen. Vorsitzen, NICHT in den Arm springen. Aber dafür war es lustig…
Sonntag war viel besser, ein bisschen schlampig beim Fusslaufen, aber viel konzentrierter als Samstag. Einen ersten Platz gab es wieder, diesmal mit 186 Punkten.
Im Rally waren die beiden Mädels Samstag sehr schön und aufmerksam unterwegs, leider konnte man das von mir nicht sagen. Maggies Advance C Lauf war mit 197 Punkten trotz meinem Handlerfehler ein erster Platz und ein erster Qualifier für den RAC-Titel und ein zweiter Qualifier für den RAX-Titel.
Bei Haley habe ich ebenfalls einen Handlerfehler kassiert, schlauerweise an einer doppelt zählenden Star Station (20 Punkte statt 10) die man auch nicht wiederholen darf. 179 Punkte, das reicht leider nicht, wir bräuchten 190 Punkte für einen Qualifier für den RNC-Titel.
Shooting Star des Tages war aber Maggiesohn Brân, der zum ersten Mal mit Petra in Novice A gestartet ist. Es hat mit 192 Punkten gleich zu einem ersten Platz und einem ersten Qualifier gereicht. Guter Einstieg in den Rallysport!
Sonntag hat Maggie mit 193 Punkten ihren zweiten Qualifier geholt, das reichte auch noch zum 3. Platz. Platz 2 hatte die gleiche Punktzahl, war aber schneller unterwegs weil wir eine Station wiederholt haben.
Haley hat im Novice C ihren vorletzten Qualifier geholt, 199 Punkte. Wie sie halt so läuft, wenn Frauchen nicht irgendwas Doofes macht. Ausserdem war das der letzte Qualifier für den RNX-Titel, den sich Madame fortan auch an ihren Namen hängen darf.
Brân hatte heute nicht so viel Glück, der ist nämlich mit Supertarnfarbengeschirr in den Ring. Selbst die Richterin hat das erst nach der dritten Station gesehen, als Brân sich schon tapfer an Pippistellen seines Mitbewohners vorbei gekämpft hatte ohne der Versuchung zu erliegen. Da im Ring nur ein Halsband erlaubt ist war’s das, obwohl die Leine in der Tat am ebenfalls vorhandenen Halsband befestigt war. Einer von den Fehlern, die einem nur 1x passieren, tröste dich Petra… 😁
Trotzdem – oder gerade wegen – der Pleiten, Pech und Pannen hatten wir wieder viel Spass an diesem Wochenende. In den nächsten Wochen dreht sich erst mal alles um Haleys Welpen, denn Haley geht jetzt erstmal in den Mutterschutz.
Mika, Minou und Brân werden aber trotzdem nächste Woche bei der Conformation Show in Dettelbach vertreten sein; sie werden von ihren jeweiligen Besitzern betreut und wir werden hoffentlich auf dem Laufenden gehalten.