Mika und der Hundeführerschein – Teil 1

Dieses Wochenende ist ganz Mika gewidmet: die Welpen haben noch Spaß mit Christian, ihrem neuen Tunnel und Tante Ivy, die Senioren freuen sich, nicht blöd im Auto sitzen zu müssen und die Damen sortiere ich irgendwie um das Projekt Mika. Besonders Haley, denn die ist läufig und darf daher erstmal den Senioren Gesellschaft leisten.
Der Hintergrund; Frauchen ist derzeit so beschäftigt, dass mit Mika nicht viel passiert. Nur ein wenig auf Show rum dümpeln ist auch doof, und dieses Jahr auch nur einmal vorgekommen. Die Mehrzahl der gleichaltrigen Geschwister und einige der jüngeren haben bereits den Hundeführerschein. Frauchen wollte den nie machen, weil sie die BH bevorzugt. Aber da der auch aus dem Planungsstadium nicht heraus kam, schreite ich jetzt mal zur Tat. Mika lernt so gerne neue Dinge, und ein Nachweis über gutes Verhalten, Kooperationsfähigkeit und Gehorsam hat auch noch keinem geschadet. Die Prüfung ist recht umfassend und besteht aus vier Teilen, mehr Info hier, wer Interesse an den Details hat.
So wie ich Mika vom Showhandling kenne kann er einige Sachen, andere kann er definitiv nicht, Mika im Alltag ist ein Überraschungei für mich… Der Plan also: Samstags hole ich ihn mir aus der Eifel für ein Mika Bootcamp, Sonntag ist Prüfung.
Also auch heute den Wecker gestellt, in aller Frühe in die Eifel. Mika freut sich wie immer riesig mich zu sehen und springt gleich begeistert ins Auto. Ich bin die Spaßtante, keine Frage. Wenn ich auftauche passieren lustige Sachen, und man kommt rum in der Welt.
Das geht schon auf dem Rückweg zur Hundeschule in Irmenach los – wir kommen durch zwei Treibjagden. Alle 50 Meter sitzt eine orange Gestalt auf einem notdürftigen Hochsitz und sichert die Straße, der strömende Regen tropft an der Leuchtkleidung runter. Die haben bestimmt gerade einen Riesenspaß. Ich frage mich, ob die überhaupt sehen wenn da was aus dem Wald gestürmt kommt, ob die dann gleich schießen, und was ein einsamer Wächter macht, wenn 18 Sauen des Weges getrampelt kommen. In meinem Kopfkino kommt eine kleine Schweinestampede aus dem Gebüsch, der Hochsitz fällt um… ne, keine Gefahr. Ich bin am letzten Aufpasser vorbei. 200 Meter weiter grasen fünf Hirsche gemütlich mitten auf dem offenen Feld. Ich werfe einen Blick auf die drei Aussies hinter mir. Maggie meint, die kriegt sie alle, Cricket will wissen was Hirsche sind und ob man die essen kann und Mika grinst selig. Die nächsten 20 Minuten philosophiere ich über den Einsatz von Hütehunden bei einer Drückjagd.
Nun denn, Spaß beiseite, wir sind in Irmenach. Geplant sind die Generalprobe mit allen Hunden die morgen mitmachen in der Halle, und später noch eine Extraübungseingsheit für Mika. Bestandsaufnahme sozusagen. Laut Frauchen kann er fast alle Aufgaben, aus Erfahrung weiß ich aber dass „können“  von uns unterschiedlich definiert wird. Für mich „kann“ der Hund etwas, wenn es jederzeit, überall, unter Ablenkung und von jedermann abgerufen werden kann. NICHT „aber zuhause kann er das“. Laut anderen Leuten die Mika kennen, kann er praktisch nichts davon. Wenn die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt komme ich klar…
… Fortsetzung folgt
 
Mika 2016