Acht kleine Dandelions sind da!

Nach zwei schlaflosen Nächten sind wir jetzt fertig: acht kleine Dandelions haben zwischen 2 Uhr nachts und 7 Uhr morgens das Licht der Welt erblickt. Wobei Haley die ersten fünf innerhalb einer Stunde raus gedrückt hat, Gebären als olympische Disziplin?  Ich glaube die erste hat uns alle überrascht, die ist dann auch prompt in meinem Bett gelandet.
Insgesamt haben die Mädchen das Rennen 5:3 für sich entschieden. Wir haben 4 Red Merle Hündinnen, 1 Red Tri Hündin, einen Black Tri Rüden, einen Blue Merle Rüden und einen Red Merle Rüden.
Der kleinen Familie geht es gut, jetzt müssen wir erstmal alle schlafen.
 
Geburt

Es geht los…

Jetzt dauert es wirklich nicht mehr lange. Haley ist unruhig, hechelt stark und schlafen steht heute wohl nicht auf dem Programm. Heute, nein gestern (wir haben 3:00 Uhr nachts), wollte sie noch eine kleine Runde gehen und ist munter übers Feld gewatschelt, auch Abendessen und ein kleiner Mitternachtssnack wurden noch dankend angenommen. Wobei ich sowieso nicht geglaubt hab dass Haley eine von den Hündinnen ist, die Stunden oder gar Tage vor der Geburt nicht mehr fressen. Ich bin mir im Gegenteil ziemlich sicher dass sie kein Problem damit hat vorne zu fressen und hinten zu pressen…
Um Mitternacht sind wir wie immer ins Bett, aber gegen zwei Uhr wollte sie nach draußen. Ab jetzt gehe ich dann aber lieber mit der Taschenlampe mit in den Garten… Danach hat sie alle Hundebetten und Kissen Probe gelegen, daher sind wir Richtung Wurfkiste ungezogen. Bis gerade hat sie noch mal mit mir im Bett gelegen, aber jetzt ist sie freiwillig in die Kiste umgezogen. Da liegt sie jetzt wie ein Kitz im Busch. Obwohl das sicher noch ewig dauert ist an Schlaf irgendwie nicht mehr zu denken. Außerdem hab ich jetzt irgendwie auch Hunger (ich kann auch mit der einen Hand essen und mit der anderen einen Welpen auffangen…).
Mal sehen, wie lange dass Ganze dauert…

Tag 59 der Trächtigkeit

Die letzten Tage der Trächtigkeit. Haley ist jetzt im grünen Bereich, sollten die Welpen geboren werden haben sie gute Überlebenschancen. Auch die Lungen müssten bereits weit genug ausgereift sein. Haley ist ganz schön unförmig geworden, auch ihre Milchleiste ist schon gut ausgebildet. Nachts schläft sie jetzt bei mir im Schlafzimmer – aber sie hat da irgendwie den Unterschied zwischen meinem Bett und der Wurfkiste noch nicht so ganz verstanden. Vielleicht sollte ich da rein umziehen, da schlafe ich wahrscheinlich ruhiger. Haley im Bett ist nämlich nicht ganz einfach, sie wechselt zwischendurch gerne die Schlafposition. Eins haben aber alle Positionen gemeinsam – am besten irgendwie AUF mir. Das ist dann allerdings ganz schön warm, also viel Gehechel und Gezappel, was den Nachtschlaf nicht gerade fördert.
Die letzten Tage habe ich sie nicht mehr mit auf lange Spaziergänge genommen, ich gehe jetzt in zwei Schichten. Die beiden Großen bekommen nach wie vor ihre normale Runde, Haley und Benni sind sich einig dass es völlig ausreicht ein wenig im Garten rum zu hopsen. Die sportliche Betätigung besteht aus dem Einfangen von arglosen Mäusen. Wobei die Fangquoten da bei beiden nicht so hoch ist – dem einen tun die Gelenke weh, die andere ist ein wenig zu unförmig. Ansonsten liegen die beiden viel auf dem Sofa rum. Mit Bennis großem Ego und Haleys dickem Bauch wird es echt eng auf dem kleinen 6-Sitzer.
Morgen gehe ich mit Maggie noch mal zum Rally-Obedience, ab Dienstag werde ich mich wohl nicht mehr trauen das Haus für längere Zeit zu verlassen. Langweilig wird es sicher nicht, ich kann ja auch von zu Hause arbeiten. Alle Geburtsvorbereitungen sind getroffen, ich habe eingekauft was ich so für den Geburtsvorgang brauche, die Tierarztpraxis weiß Bescheid, der Kühlschrank ist gefüllt, die Verstärkung sitzt auf Abruf bereit. Jetzt bleibt uns nur noch zu warten, bis die kleinen Monster den Geburtsvorgang einleiten.

Tag 59 Trächtigkeit

Tag 53 der Trächtigkeit

Haley hat „schwanger sein“ offensichtlich jetzt zu ihrem Vollzeitjob deklariert. Heute Nacht kam sie zu mir ins Bett gekrabbelt damit ich an ihrem ich-kann-nicht-schlafen Gezappel teilhaben konnte. Am liebsten liegt sie jetzt irgendwie so, dass sie sich an meinem Bein abstützen kann – dann kann man nämlich noch auf dem Rücken liegen ohne zur Seite weg zu rollen.
Spaziergänge machen wir jetzt in zwei Schichten: Senioren-Schwangeren-Schnupper-Schlender-Runden auf zivilisierten Wegen und lange Renn-Spiel-Tobe-Mäusefangrunden querfeldein für die beiden Großen. Wobei das mit dem „lang“ auch nicht mehr lange lang ist – sie mag offensichtlich nicht mehr gerne alleine sein. Harte Zeiten für alle… 😜
Heute waren wir beim TA, schauen ob alles OK ist. Haley wiegt jetzt 22 kg, hätte gedacht das wäre mehr. Da ist noch Luft nach oben. Wobei sie jetzt schon nicht mehr lange still liegen kann und zeitweise wild hechelnd vor mir steht. Die Milchleiste sieht auch langsam wie eine aus. Und die anderen drei sind bereits leicht genervt weil alle Betten zerwühlt sind – Madame übt sich schon mal im Nestbau.
Es wird also so langsam ernst.
Tag 53 Trächtigkeit

Das letzte Drittel der Trächtigkeit – Tag 47

Nach dem erfolgreichen Wochenende in Rheinbach haben wir jetzt offiziell den Mutterschutz eingeläutet. Haley kann Ihr Trächtigkeit auch nicht mehr verbergen, ich habe zwar in den letzten Tagen keine Gelegenheit gehabt sie auf die Waage zu stellen, aber die 20 kg Grenze hat sie locker durchbrochen. Aber auch so hat sich einiges verändert. Normalerweise ein sehr kontaktfreudiger Hund – von rassetypischer Zurückhaltung keine Spur – hat sie nun keinerlei Intersse mehr an neuen Bekanntschaften. Körperliche Unversehrtheit ist wichtig, da geht man kein Risiko ein wenn man den Gegenüber nicht kennt. Auch mit bekannten Hunden geht sie anders um, ein wenig herum schnuppern und schlawenzeln ist OK, wildes Spiel, nein Danke! Schlaues Hündchen!
Das macht Spaziergänge allerdings derzeit nicht einfacher. Da ich direkt nach dem Wochenende zu einer Fortbildung musste, sind wir viel im Dreierpack unterwegs. Benni ist tagsüber bei meinen Eltern, aber die Aussies sind dabei. Das bedeutet zum einen viel Zeit im Auto oder Seminarraum, was Haley derzeit nicht schlimm findet, da sie sowieso viel schläft. Aber da 20 Hundetrainer für gewöhnlich etwa 30 Hunde dabei haben ist es nicht immer ganz einfach den gewünschten Individualabstand einzuhalten, wenn man in der Mittagspause schnell mal in den Wald will. Und in Kombination mit der ebenfalls bald läufig werdenden Maggie und dem eifrig auf „seine“ Mädchen aufpassenden Flakes haben neugierige Fremdhunde wenig zu lachen – und ich auch nicht, wenn ich die drei näher als 10 Meter an diesen vorbei lotsen will. Wie klein die Oberbergischen Wälder plötzlich sind…
Ansonsten passt das mit der Fortbildung gut zu einer Schwangerschaftsvorbereitung: viele Spaziergänge an der frischen Luft in den Pausen – mehr als zu Hause – gutes Essen, schlafen. Und Engelskirchen ist sogar ein Luftkurort. Trotzdem wird Madame langsam quengelig, sie kann einfach nicht mehr so wie gewohnt, kommt schneller aus der Puste, kann nicht so hoch hüpfen, weiß nicht wie sie liegen soll. Und überhaupt, das Sofa hier im Gästezimmer taugt gar nichts, die Lehne ist zu hart und zu schmal. Mein Pech, denn dann liegt sie in meinem Bett. Ob ich noch dazwischen liege ist mein Problem, ihr völlig schnuppe. Ich wache dann eben zwischendurch auf, wenn die Blutzufuhr zum Bein über einen längeren Zeitraum abgeschnitten wurde.
Bis Ende der Woche geht das noch so weiter, ab Sonntag schalten wir noch einen Gang zurück. In der Osterwoche fallen in der Hundeschule sowieso viele Kurse aus, da können wir schon zu Hause abhängen und die Wurfkiste vorbereiten. Erfahrungsgemäß wollen die Hündinnen so kurz vor der Geburt auch nicht mehr viel in der Weltgeschichte rum laufen, was auch verständlich ist.
Also hören wir dieses Wochenende aus der Ferne wie sich unsere kleinen Dandelions in Dettelbach bei der Show schlagen, und auch unser Lieblingsevent Eksel Anfang April findet dieses Jahr komplett ohne uns statt. Aber dafür dürfen wir uns auf kleine lustige Haley-Kallebabies freuen.
 

 

Tag 31 Trächtigkeit

Nach unserem Ausflug nach Frankreich waren wir gestern noch mal beim Ultraschall, die kleine Vorschau letzte Woche war ja eigentlich viel zu früh. Zum einen kann sich an Tag 24 noch einiges verändern – nicht jede Fruchtkammer bleibt auch – zum anderen konnte man ja nicht so viel erkennen.
Gestern, an Tag 31 der Trächtigkeit haben wir also noch mal nachgeschaut. Diesmal konnten wir definitiv 5 Welpen mit gesundem Herzschlag erkennen. Möglicherweise noch ein sechster, der sich hinter dem Dickdarm versteckt hielt und nicht gut zu erkennen war.
Man muss dazu sagen, dass dies immer nur eine Annäherung ist – die kleinen Welpen flutschen munter hin und her und es ist nicht immer zu erkennen ob diese nicht übereinander liegen oder man einen doppelt zählt. Letztendlich ist der Ultraschall nur ein zweidimensionales Bild, und man irrt mehr oder weniger planlos durch den Uterus, bemüht sich an der Blase oder großen Blutgefässen zu orientieren.
Wenn man die genaue Anzahl der Welpen wissen möchte, muss man zur Röntgendiagnostik greifen. Das macht aber erst nach dem 53. Tag Sinn, wenn man auf Nummer sicher gehen will. Ich finde das aber eine zu große (Strahlen-) Belastung für Welpen und Mama und mache das in der Regel nicht. An der Anzahl der Welpen ändert sich dadurch auch nichts – und etwa 10 Tage später kommen sie sowieso raus. Wenn es nötig ist und ich mir unsicher bin ob nach der Geburt alles raus ist, lasse ich lieber hinterher röntgen.
Jedenfalls haben wir hier mit Haley eine normale Schwangerschaft, alles scheint OK und wir können uns weiter auf Anfang April freuen. Hätte ich nicht letzte Woche schon geguckt, ich hätte diese Woche auch keinen Ultraschall mehr gebraucht, um einen Schwangerschaft zu bestimmen. Haley hat an Umfang bereits deutlich zugelegt, obwohl ich nicht anders füttere als sonst auch. Sie saugt jedes Futtermolekül auf und hat sich sogar wegen eines albernen Stücks Trockenfutter mit Chef Benni angelegt – das würde ihr sonst im Traum nicht einfallen! Außerdem wird sie vorsichtiger, sie möchte keinen Kontakt zu ihr unbekannten Hunden mehr und meckert die dann auch lautstark an. Das ist sonst gar nicht ihre Art – fremde Hunde sind potenzielle Freunde, da muss man eigentlich hin gehen und die freundlich begrüßen. Darüber hinaus schläft sie mehr als sonst.
Ansonsten ist sie wie immer, Nase immer vorne weg, möchte überall dabei sein und freut sich besonders über jede Trainingseinheit. ich nehme sie allerdings jetzt nicht mehr mit in die Stunden in der Hundeschule, da hilft mir jetzt Maggie aus. Ich will sie einfach nicht in die Situation bringen, von übermütigen Junghunden blöd angefratzt zu werden. Da leistet sie lieber Benni zu Hause Gesellschaft. Dafür machen wir lange Spaziergänge an der frischen Luft und üben ein wenig Obedience und Rally – das macht Spaß, ist gesund und es besteht kein Unfallrisiko.
 
 

To be or not to be – Aber jetzt will ich es wissen!

Schwangerschaftstest
Bis jetzt habe ich ja der Fantasie freie Bahn gelassen und mir vorgestellt, was sich idealerweise in Haleys Körper gemäß Lehrbuch so abspielt. Jetzt will ich es aber endlich wissen! Das erste Drittel der Trächtigkeit – wenn denn eine besteht – ist vorbei, Zeit für einen kleinen Sneak Preview mittels Ultraschall.
Bis das erste Drittel der Trächtigkeit rum ist kann man eine Schwangerschaft nur sehr schwer feststellen, und natürlich besteht auch immer die Gefahr, dass die Früchte aufgrund von ungünstigen äußeren Einflüssen wieder abgehen. Erst so ab dem 20. Tag könnte man die Embryonen mit Ultraschall im Uterus sehen – aber die Organe sind noch nicht fertig ausgebildet sind und es besteht immer noch die Möglichkeit dass diese resorbiert werden oder gar nicht lebensfähig sind. Um mir die Vorfreude nicht zu verderben warte ich also mindestens bis Tag 28. der angenommen Trächtigkeit – jetzt müssten auch die Herzschläge zu erkennen sein. Ab dem 30. Tag wird eine Trächtigkeit in der Regel als gefestigt angesehen.
„Aber es ist Haley“, sagte die andere Stimme in meinem Kopf. Die hat mit Impulskontrolle, Vernunft und Vorsicht wenig am Hut (gute Freundin von Haley, übrigens) und wollte es jetzt wissen. Also haben wir heute Abend – am angenommenen Tag 24 – mal eben so zwischen Tür und Angel nach dem Crossdogging das Ultraschallgerät auf den Bauch gehalten. Wohl dem, der eine Tierärztin mit einem mobilen Ultraschallgerät in seiner Crossdogginggruppe hat. 😜 (Danke, Anna!)
Und ja, es hat geklappt. Kalle hat mal wieder ganze Arbeit geleistet. Wir konnten nur den halben Uterus sehen, denn Madame hatte den halben Darm voll Luft, ein todsicherer Ultraschallstopper. Sieht dann so aus wie die schwarzen Balken vor den Gesichtern auf den Fotos in der komischen Boulevardzeitung.
Nächste Woche gucken wir dann noch mal „richtig“. In der Praxis, mit Ruhe, vielleicht sogar auf einem richtigen Tisch. Aber bis dahin wissen wir doch wenigstens schon mal, dass sich der ganze Aufwand gelohnt hat und freuen uns  über die kleinen Gummbärchen in Haleys Bauch.
P.S. Bei einem hab ich sogar den Herzschlag erkennen können.
 
 
 

Der Beginn der Reise und Haley beim Augenarzt

Eine Woche ist schon vergangen seit dem Deckakt mit Kalle, theoretisch sind die befruchteten Eizellen jetzt in der Gebärmutter angekommen und bestehen schon aus 16 oder mehr Zellen. Also darf man sie schon Embryonen nennen… wenn sie denn da sind. Die Spannung steigt. Haley ficht das nicht an (Überraschung), die tobt weiter fröhlich abwechselnd mit Maggie und Minou herum und hat nur Blödsinn im Kopf.
Flakes hat mittlerweile auch gemerkt dass der Zug mal wieder ohne ihn abgefahren ist, trotzdem ist er weiterhin nett zu Haley und passt gut auf, wenn seine Mädchen unbeschwert im Garten spielen. Nicht dass sie von einem wilden Mops angefallen werden, wenn sie gerade durch die Matschepampe kugeln.
Die Embryonen schwimmen jetzt noch etwa eine Woche frei in der Gebärmutter herum und verteilen sich dort gleichmäßig auf die zwei Hörner (ja, Hunde haben eine geteilte Gebärmutter), dabei ernähren sie sich noch von der so genannten Uterinmilch. So zwischen Tag 16 und 20 docken sie dann an der Gebärmutterwand an und die Plazenta wird ausgebildet. Ab da versorgt die Plazenta die Embryonen mit Nährstoffen und Sauerstoff. Bis dahin sollte ein steigender Progesteronspiegel Haley etwas ruhiger werden lassen, sonst haben wir kotzende Embryonen. 😁
Derweil schwimmen wir hier draußen weiter im Matsch rum. Der Plan mal im Garten einen Rally Parcours aufzubauen ist buchstäblich abgesoffen. Aber es ist ja noch was hin bis Frankreich. In drei Wochen kommen wir sicher noch zum Üben.
Dafür waren wir ja auch noch beim Augenspezialisten, das habe ich ganz vergessen zu erzählen. Beim Philosophieren über dummdösige Spermien und schwebende Eizellen geht so was eben schon mal unter. Also, Nachtrag: Haley und ich waren beim Spezialisten für Augenheilkunde zum jährlichen Augencheck. Haley hatte wieder sehr viel Spaß, ein Tisch zum drauf rum hüpfen, nette Menschen, die sich um sie kümmern… Perfekt. Ein bisschen blöd fand sie es schon, dass sie dem netten Arzt nicht auf den Schoß hüpfen sollte, hatte der doch extra seinen Stuhl vor sie auf dem Tisch geschoben und damit eine bequeme Passage gesichert. Schwupps, auf den Schoß. Dumm nur, dass man die Augen schlecht durch den Hinterkopf untersuchen kann.
Na gut, also zurück auf den Tisch und den Doc von vorne anhimmeln, dabei sachte wedeln – und schon war er weich gekocht und hat ein paar Kekse springen lassen. Ach ja, Haley ist in allen Punkten frei gesprochen, bis 2017 sind wir im grünen Bereich.
DOK Haley

Mission accomplished

Unser zweiter Ausflug in den Süden verlief ebenfalls erfolgreich, und irgendwie waren wir alle schon viel professioneller. Ich hatte den weißen Schäferhundmischling schon auf dem Schirm als wir noch auf dem Weg zur Red River Farm waren („Petra, drück aufs Gas, dann haben wir 20 Minuten bis der am Haus ist!“).
Haley kam schon begeistert quietschend aus dem Auto geschossen und hat sich sehr gefreut ihren neuen Verehrer wieder zu treffen. Sie hat aber auch gelernt, dass dem bei ihrem sinnlosen Gerenne schnell die Puste ausgeht und ließ es daher deutlich langsamer angehen. Kalle wusste bereits daß Madame sowieso bei ihm vorbei kommen würde, wenn sie fertig gerannt ist, und blieb daher einfach stehen.
Der eigentliche Deckakt ging so schnell, dass die beiden plötzlich hängend in der Landschaft standen. Ich bin dann trotzdem schnell zur Hilfe geeilt – ich habe immer Horrorvorstellungen, dass die Hündin los rennt wenn der Rüde noch drin hängt. DIE Schmerzen kann sogar ich als Frau nachempfinden… Die Idee war auch nicht dumm: nur Sekunden später tauchte eine stattliche Gruppe Rotwild auf, die langsam und gut im Sichtfeld kilometerweit über die Hügel hüpften, bis sie endlich im Wald verschwanden.
Hinterher haben die beiden wieder nett gespielt, auch da hat Kalle hinzugelernt; er unternahm dann keine ernsthaften Anstrengungen mehr, Haley nochmal zu besteigen, egal wie nett sie ihren Popo vor ihm hin und her geschwenkt hat. Man muss seine Kräfte auch mal realistisch einschätzen.
Haley war auch so zufrieden, hat sie doch aus Elisabeths Futterkammer noch ein gigantischen RInderohr abgestaubt, und für den Heimweg gab es noch eine Futterprobe und eine leckere Wurst. Junge Mädchen vorab mit so was zum Geschlechtsverkehr überreden zu wollen ist definitiv nicht OK, aber ich glaube hinterher ist das moralisch vertretbar.
Für den Menschen gab es dann noch leckeren Kuchen, dann ging es Richtung Heimat. Auch hier gab es auf dem Zwischenstopp noch mal leckeres Abendessen und Handball aus der Konserve (wir hatten extra das Radio nicht angemacht, damit uns niemand das Ergebnis verraten konnte). Wer hätte gedacht, dass Decken fahren mit so viel Essen verbunden ist?
Jetzt müssen wir eine Weile abwarten ob es geklappt hat, an Tag 28 stehe ich dann bibbernd vor dem Ultraschall und hoffe auf kleine Fruchtblaschen mit schlagenden Herzen.
Jetzt liegt es es an den kleinen Schwimmern sich den Weg zu den Eiern zu erkämpfen. Race On, Jungs!
 

Quelle: www.eurasier.de
Quelle: www.eurasier.de

Knapp 900 km, der Verlust der Unschuld und weiße Schäferhunde…

Gleich heute morgen ging es gen Süden, das langersehnte Stelldichein zwischen Haley und Kalle! Wie das so ist, wenn man Freitags durch die Lande fährt: Baustellen, Staus, Unfälle und dann wieder Staus. Eine kleine Pause auf halber Strecke, um Bran und Bodie zu besuchen und ein wenig die Beine im Garten zu vertreten, und weiter ging’s mit Mitfahrerin.
Fast drei Stunden später als geplant waren wir dann endlich auf der Red River Ranch – auf den letzten Metern quasi in konzentrischen Kreisen angenähert, wie ein Spürhund der seine Fährte verloren hat. Das war doch beim letzten Mal viel einfacher zu finden..?
Ab da lief es dann wie ich mir das vorgestellt hatte, ein begeistert quietschender Kalle wartete schon auf seine Schöne, und Haley fand Kalle nach wie vor nett zum Fangen spielen, wenn auch etwas langsam (Kalle, nicht dumm, hatte nach einer Weile aber raus dass sie immer wieder vorbei kommen muss, wenn man einfach auf einer Stelle stehen bleibt). Bisschen schnuppern, bisschen rennen, bisschen schäkern – wie das halt so läuft. Die ersten Aufsteigeversuche fand Haley noch etwas befremdlich, nachdem Kalle zweimal abgeschmiert war, die Dame wollte doch bitte noch ein wenig Vorspiel. Für Kalle in Ordnung, ein sehr netter Rüde.
Dann überschlugen sich die Ereignisse allerdings. Wir standen nämlich einfach nur mit den Hunden auf dem Hof rum, wo sie frei über Wiesen und Reitplätze flitzen konnten. Plötzlich bog ein Pärchen mit einem Schäferhund um die Ecke. Vorbei die romantische Stimmung, Haley liess Kalle im Regen stehen und musste erst mal die 20 Meter Richtung Neuankömmling flitzen. Vier entsetzte Augenpaare (3 menschliche, 1 Hund) folgten ihr.
Kennen Sie die Berichte, bei denen Menschen in Unfallsituationen in Sekundenschnelle ihr Leben an sich vorbei ziehen sehen? So in etwas ging es mir in diesem Moment. Natürlich hatte ich nicht die Geistesgegenwart zu rufen, das wäre vermutlich sowieso vergeblich gewesen. Die Pfeife – auf die hört sie in jedem Fall – hing natürlich im Auto. Dass es sich bei dem Ritter im weissen Fell um einen Rüden handelte war nicht zu übersehen. Vor meinem geistigen Auge sah ich einen schnell handelnden Schäferhund, der sich auf Haley schmeisst. Ein Jahr Planung, diverse Gesundheit- und Gentests. Das teure und umständliche Röntgen der Hüften, Ellenbogen und Wirbelsäule unter Vollnarkose. Stundenlanges Studieren von Stammbäumen, Linien, einzelnen Rüden. Gespräche mit anderen Züchtern, mehr Stammbäume, Linien und Rüden ansehen, inklusive persönliches Kennenlernen.
Und alleine heute – Absagen von Kursterminen, Umquartieren von zwei Hunden, über vier Stunden Fahrt, nur um den Auserwählten zu treffen. Und dann bändelt Madame mit einem zugegebenermaßen sehr netten Schäfermischling an. So Haley. So lustig. So unkomisch. Zum Glück besann ich mich auf meinen Pfiff (ohne Pfeife zwar ein ziemlicher Rohrkrepierer, aber besser als gar nichts) und Haley sich auf ihre Erziehung; sie kam dann fröhlich zurück galoppiert, sehr zum Bedauern des anderen Rüden.
Kalle wollte dann wohl auch kein Risiko mehr eingehen und hat auf weiteres Vorspiel verzichtet, so dass die Dinge ihren Lauf nahmen. Die Bilder sind hinterher entstanden, quasi die „Zigarette danach“. Die beiden haben nach dem Hängen noch richtig nett gespielt, einträchtig geschnuppert und arglose Besucher und potenzielle Ohrenkrauler belästigt. Kalle hat auch noch mal kurz überlegt, ob er noch mal könnte, als Haley ihm das Popöchen wieder vor die Nase hielt. Wie heisst es so schön, das Fleisch ist willig, ABER… Da kommen wir lieber am Sonntag noch mal für eine zweiten Besuch.
Jedenfalls war der Heimweg sehr lustig, weil wir die halbe Strecke bis zur Heimat meiner Mitfahrerin – danke Petra! – vor Lachen keuchend im Auto hingen, während wir an die Szene mit dem Neuankömmling dachten. Da denkt man es sei typisch Haley an Karneval Babies zu machen und die am 1. April zur Welt zu bringen. Aber natürlich hat Madame da noch VIEL lustigere Ideen.
Jetzt sind wir jedenfalls erst mal wieder zu Hause, morgen passiert nichts Spannendes im Hormonland, Sonntag machen wir dann einen zweiten Ausflug. Nachdem ich die Gegend im Umkreis auf potenzielle Konkurrenten für Kalle abgescannt habe…
Date Haley_Kalle 2
Date Haley_Kalle 1