Neujahrsansprache vom Chef

Hallo liebe Dandelions-Freunde!
Alles Gute zum Neuen Jahr, auf dass alle eure Wünsche sofort befolgt werden! Spaziergänge, super Jobs, viele Punkte beim Crossdogging, Athrosefreie Knochen, höfliche Welpen – was man sich halt so wünscht.
Bei mir läuft es derzeit sehr gut; da Frauchen aber offenbar beschlossen hat, das neue Jahr genau so grobmotorisch zu beginnen (hat Tee über Flakes tropfen lassen, aber war nur lauwarm, der hat nichtmal hoch geguckt) wie sie das alte abgeschlossen hat (komplette Flasche Wasser in die Ritze hinterm Bett plumpsen lassen) habe ich den Auftrag bekommen, euch unsere guten Wünsche auszurichten. Ist ja auch irgendwie Chefsache.
Zur Lage der Nation – der Feiertag läuft so weit gut. Nach einer ruhigen Nacht (wichtig, in meinem Alter braucht man seinen Schlaf!) ging es erstmal mit Schlaf weiter, während Frauchen mit den drei Tupfentieren verschwunden ist. Die waren natürlich schon wieder auf Frühsport gepolt, um neun!!! Da war es gerade mal hell! Wollten sehen, was in dem Wald um uns rum so kreucht und fleucht (die gleichen Viehcher wie bei uns auch, außerdem sind die später auch noch da, wo sollen die sonst hin?!) und ob schicke Kerle rum laufen (Maggie hat Hormone…) und ob da blöden Idioten rum laufen (Flakes pfeift ob Maggies Hormone, die Kerle können weg bleiben) und all so was. Als sie wieder kamen, hat Haley was davon gefaselt, dass sie auf dem Gipfel von einem Erbsenkopf waren. Was ein Blödsinn, Erbsen sind doch eh schon rund, die haben doch keine Köpfe!  Außerdem hab ich noch nie eine Erbse gesehen, die groß genug gewesen ist, dass vier übermotivierte Frühsportler drauf rum kraxeln können. Flakes hat auch gesagt sie waren nur im Wald. Haley hat wohl gestern irgendwo Alkohol gefunden…
Trotzdem wollte ich das nicht auf mir sitzen lassen, immer dieses Geprahle ‚wir waren hier‘, ‚wir waren dort‘, als ob ich nicht auch extrem sportlich unterwegs wäre! Also hab ich Frauchen gesagt, sie soll mal diese Fitness App anwerfen, und dann sind wir zum Extremsport los gezogen!
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Rechts ging es einen Hang hoch, das sah sehr steil aus, also mal mit einer eleganten Kurve nach links abgebogen. Perfekt! So stelle ich mir Wald vor! In der Mitte ein Parkplatz, so dass man ganz zivilisiert los tapsen kann, mit vollem Urwaldfeeling. Mal ein bisschen nach links abbiegen, auf die weichen Moospolster, über den kleinen Split, und dann wieder auf Asphalt – das nennen man Erlebnispfad, heutzutage! Und man macht sich nicht schmutzig! Na ja, fast. Bin ich beim Zeitung lesen doch tatsächlich in einen dicken Haufen getreten, boah, wie eklig! Ich hoffe der Hund hat sein Personal gefeuert, so einen Loser braucht ja keiner on Staff. Frauchen hat jedenfalls meine Hinterlassenschaften brav aufgesammelt und entsorgt. Zum Glück liefen da so kleine Bäche rum, da konnte ich mir die Pfote wieder aubwischen. Kumpel, wenn du das liest: ich kenne total viele nette, verantwortungsvolle Hundeserviceprovider, ich kann da gerne meine Beziehungen spielen lassen, wenn du die Lusche los werden willst! Ruf mich an!
Ein bisschen ist mir die Lust danach echt vergangen (und wir waren auch lange genug draußen, die Temperaturen waren echt dürftig, da kam WASSER vom Himmel, Extremsport hin oder her, es gibt Grenzen!), deswegen wollte ich zurück. Meine Eventplanerin (also Frauchen) hat dann aber drauf bestanden quer durch den Wald zu gehen, mindestens fünf Meter waren das, um dann auf der anderen Seite auf dem Asphalt zurück zu gehen. Also haben wir noch Cross-Country mitgenommen, ich bin dann auch super sportlich über ein paar Äste gehopst und auf dem Weg angekommen, energisch nach links abgebogen, Richtung Frühstück. Da es tatsächlich noch doller geregnet hat, haben wir diese Sporteinheit mit einem flotten Trab ausklingen lassen (7,0 km/h, laut App!!!), da könnte ich meinen windschnittigen Körper noch mal so richtig strecken. Leider hat man ja andere Verpflichtungen (Frühstücken, warm einkuscheln, euch schreiben), deswegen konnte ich mich auch nicht näher mit der Westidame befassen. Die hat mir dann noch irgendwas hinterher gebrüllt, aber sorry, keine Zeit (zum zurückbrüllen oder irgendwas).
So, jetzt ist euch bestimmt ganz schwindelig von meiner sportlichen Grenzerfahrung, ich muss mich jetzt auch ausruhen, außerdem muss ich mal einen Blick aufs Handy werfen. Falls jemand anruft, der das Abenteuerbuch hier verfilmen will, und so. Die Großen schlafen auch, nachdem sie ihr Frühstück und ihre Hirschsehnen verputzt haben. Die waren eigentlich für gestern, was Beruhigendes zum Knabbern während dem Chaos draußen, aber das Chaos haben wir irgendwie verpasst. Später wollten die hier noch irgendeine Schleife gehen oder einen Stieg? Genau so Blödsinnig wie die Sache  ist der  Erbse, wenn ihr mich fragt.
Euch einen schönen, Erbsenfreien Feiertag – außer im Essen.
Euer Benni
P.S.
Für die Sportfreaks unter euch, hier die Daten von der App! Aber Kinder, nur nachmachen wenn ihr gut imTraining steht, das ist nichts für Untrainierte! Nachher zerrt ihr euch was!
 
Extremsport mit Benni