Die Tage danach

Also nach dem Rendevouz mit Moreno. Dieses Mal ist alles anders. Beim Blättern im Welpentagebuch von letzten Mal (wer es nachlesen möchte, unter Newsarchiv sind alle Beiträge konserviert) hab ich gelesen, dass ich mir bei den Kallekindern noch Sorgen wegen kotzender Embryonen gemacht hab. Da ist Haley nämlich noch lange lustig durch die Lande gesprungen. Und ja, ich meine ‚gesprungen‘. Alle vier Pfoten auf dem Boden ist ja nicht so ihre bevorzugte Fortbewegungsart, Haley hüpft, springt, hopst, rennt, flitzt und kugelt. ‚Gehen‘ ist nicht mit einprogrammiert worden.
Nicht so dieses Mal. Offenbar stellt der erhöhte Progesteronspiegel nicht nur die Gebärmutter ruhig, sondern die ganze Haley. Das ist übrigens kein Anzeichen einer Trächtigkeit, das ist der normale Gang des Hormonhaushaltes zum Ende bzw. nach der Läufigkeit. Es bleibt also durchaus spannend. Ich hab sie allerdings so noch nicht erlebt – außer im letzten Drittel der Trächtigkeit. Fremde Hunde halt sie sich mal gleich vom Hals (extrem ungewöhnlich, normal würde sie auf jeden Fremdling zuhüpfen, springen, hopsen, rennen, flitzen, kugeln, etc.). Fremde Menschen werden zwar wie immer begeistert begrüßt, aber auch hier mit deutlich weniger Körpereinsatz. Ich würde ja gerne prahlen, dass meine gute Erziehung greift, aber bleiben wir mal ralistisch…
Auch im Haus, deutlich zurückhaltender wenn es ums Spielen geht. Liese, derzeit ihre liebste Spielpartnerin, war Freitag völlig verzweifelt. Haley thronte auf ihrem Kissen und war durch nichts zu bewegen mitzuspielen. Liese hat alle Register gezogen: vor ihr hopsen, Haley anbellen, Spielzeug anschleppen, ins Ohr beißen, vor die Füße werfen – Nö! Unter normalen Umständen hätte ich Haley direkt gepackt und wäre unter Missachtung aller Geschwindigkeitsbegrenzungen zum Tierarzt gefahren. Normale Umstände sehen so aus, dass Liese irgendwann in Ruhe was knabbern will und Haley immer noch hüpfen, springen, hopsen, rennen, flitzen und rumkugeln will. Am lustigsten war der treudoofe Gesichtsausdruck von Haley dazu.
Realistisch gesehen sind die befruchteten Eizellen jetzt gerade mal in der Gebärmutter angekommen, wenn sie denn da sind. Dabei haben sie sich schon mehrfach geteilt und bestehen jetzt aus sechzehn oder mehr Zellen. Noch mindestens eine Woche verteilen sie sich jetzt frei in den beiden Gebärmutterhörnern und saufen dabei Uterinmilch. Nicht vergessen, das sind Karnevalssprösslinge! Ich stelle mir also vor, wie die wild singend und schunkelnd ihren Platz an der Gebärmutterwand suchen und dabei eine Runde Uterinmilch nach der anderen kippen. Ende nächster Woche ist dann aber auch in Haleys Uterus Aschermittwoch, da nisten sich die Embryonen an der Gebärmutterwand ein und werden fortan über Mama versorgt.
Lassen wir sie also noch eine Woche feiern. Derweil planen wir noch ein paar Ausflüge bevor potenzielle Welpen uns da in die Suppe spucken: dieses Wochenende schauen wir Maggies Sprösslingen beim Saisonauftakt in Dettelbach zu, es starten Mika, Kyrie, Liese und Mylee. Maggie, Mika und Brân sind noch Rally in Rheinbach und Eksel im März und April gemeldet, und für das Osterevent in Kindenheim melde ich Maggie jetzt auch schnell noch. Das wäre dann zwei Wochen vor dem potenziellen Geburtstermin, danach greift der Mutterschutz.
Also schön weiter Daumen drücken und an schunkelnde Embryonen denken!