Der Welpe zieht ein…

Der erste Monat nach Einzug des neuen Familienmitglieds ist wahrscheinlich die wichtigste Entwicklungsperiode im neuen Heim. In dieser kurzen Zeit wird der Grundstein zu einem gut erzogenen Hund mit einem ausgeglichenen Temperament gelegt, der treue Begleiter und Familienhund, den Sie sich gewünscht haben. Oder Sie fördern viele vorausschaubare Verhaltensprobleme und haben am Ende trotz den Bemühungen des Züchters einen ängstlichen und umweltunsicheren Hund. Die gesunde Weiterentwicklung Ihres Welpen liegt nun in Ihrer Hand.

Da die Zeitspanne so kurz ist wäre es natürlich schlau, sich bereits vor dem Einzug des Welpen ein paar Gedanken zur Welpenaufzucht und -erziehung zu machen. Was erwartet Sie in den nächsten Wochen bei einem normal heranwachsenden Welpen? Welches Verhalten oder welche Charaktereigenschaften wären für Sie inakzeptabel? Und wie können Sie die Entwicklung Ihres kleinen Mitbewohners entsprechend steuern? Im Klartext: Wo soll sich der Welpe lösen, was darf er ankauen, wann darf er bellen, wo darf er buddeln, wo soll er schlafen und welches Verhalten erwarten Sie bei der Begrüßung von Besuchern? Wie bringen Sie Ihren Welpen dazu, ohne zu ziehen an der Leine zu gehen, zur Ruhe zu kommen oder sich auf Signal still zu verhalten? Wie erklären Sie ihm, dass man in Menschen nicht so herzhaft rein beissen kann wie in seine Geschwister? Und wie helfen Sie ihm die Welt zu erkunden und eine gute Beziehung zu anderen Hunden und Menschen aufzubauen?

Glücklicherweise haben Sie sich schon einige Probleme erspart, indem Sie sich für einen gut gezogenen Welpen entschieden haben. Im Haus aufgewachsen und schon ein wenig in der Welt herum gekommen, kennt ihr Welpe bereits Haushaltsgeräusche, Menschenbesuch, verschiedene Hunde und Nutztiere und diverse Umweltsituationen. Außerdem kennen Sie bereits einige erwachsene Exemplare dieser Rasse und wissen daher, wo Sie hin wollen – oder was Sie vermeiden möchten. Trotzdem haben Sie jetzt noch nicht den „perfekten Familienhund“, einfach weil Sie die perfekte Rasse und den für Sie perfekten Welpen ausgewählt haben. Jeder Welpe kann ein wunderbarer Begleiter werden, wenn er entsprechend erzogen und sozialisiert wurde – oder eben nicht!

Beim Einzug sollten Sie Ihre Haus bereits Welpengerecht vorbereitet haben, so dass es Ihnen leicht fällt dem Welpen weiterhin zu helfen sich an den richtigen Stellen zu lösen und mit angemessenem Spielzeug zu spielen (= darauf herum zu kauen). Jeder Fehler ist einer zu viel, denn daraus entsteht schnell eine Gewohnheit, und woher soll Ihr Welpe es besser wissen?

Sie benötigen ein Welpengitter oder eine Box, in dem der Welpe während Ihrer Abwesenheit sicher untergebracht ist. Die Box hilft Ihnen auch dabei den Welpen schnell sauber zu bekommen und dient als Ruhe- und Rückzugsort. Außerdem brauchen Sie Spielzeug, vor allem viele Dinge auf denen er herum kauen kann.

Die Welpenzeit geht sehr schnell herum, und diese Zeit bekommen Sie nie wieder. Was Sie jetzt versäumen müssen Sie Ihrem erwachsenen Hund später mühevoll beibringen. Und in manche Defizite lassen sich gar nicht mehr aufholen. Also bereiten Sie sich schon im Voraus auf Ihr neues Familienmitglied vor und haben Sie diese wichtigen Meilenstein im Kopf:

  1. 9. – 12. Woche: Sauberkeit – der in dieser Zeit gelernte Untergrund wird für den Rest des Hundelebens sein liebster Toiletten-Untergrund sein.
  2. 12. – 16. Woche: Sozialisierungsphase – Kennenlernen von Menschen und belebter und unbelebter Umwelt
  3. bis zur 18. Woche: Beißhemmung aufbauen
  4. bis zur 20. Woche: Grundstein zum Verhindern von Problemen in der Pubertät

Die ersten Tage im neuen Zuhause